…über Wünsche, Frösche und Prinzen

Sie & Air


Wunderbar gleiten die drei Frauen in ihrem hellblauen Raum dahin – und miteinemmal packt sie die Lust auf das Leben. Sie wollen mehr. Meer. Sie überfluten den Raum mit ihren Wünschen; hingebungsvoll, bunt und quirlig provozieren sie ihre Aussenwelt. Doch alles was da kommt ist aus Plastik und Luft. Luft die ihre Wünsche schürt, und Wünsche die immer plastischer werden. Ein poetisches Tanztheater mit erfrischend eigenem Humor. Ein Plädoyer für die Wünsche. Dass man sie haben, und sich für sie einsetzen soll. Mit der verführerischen Musik – mal klezmerartig, mal tonmalerisch – von L’ensemble Rayé, Shirley Anne Hofmann, Mich Gerber und Martin Neff.

Impressionen

Fotos von Christian Glaus und Bernhard Fuchs

Motivation / Entstehung

«Was ist die Kraft der Phantasien? Wie viel Schaden können Phantasien anrichten? Aber auch, wie viel wird innerhalb unseres Lebens von der Phantasie inspiriert? Vor allem wenn diese Phantasien ihren Ursprung in unerfüllten Wünschen haben. Beziehen wir das auf die Phantasien, die Wünsche der Frauen, die sie im Bezug auf Männern haben, kann sich daraus ein äusserst interessantes Gemisch aus Phantasie und Realität entwickeln. Die Frauen suchen sich die Männer ihrer Phantasie. Und wenn diese ihr dann doch nicht entsprechen, verändern sie lieber sich selbst, als dass sie ihr Phantasiegebilde aufgeben und sich mit der Realität des Mannes auseinandersetzen. Sie möchten gerne kommunizieren, was aber schwer fällt, weil sie den Mann gar nicht wirklich wahrnehmen. Sie verrennen sich immer mehr in eine Scheinwelt. Das hat aber nicht nur Nachteile. Sie lernen so auch ganz neue Facetten ihres Frauseins kennen. Und da es im Stück drei Frauen sind, begegnen wir ganz verschiedenen Phantasien. Die sie schliesslich beflügeln ihre Eigenen etwas genauer anzusehen und klarer wahrzunehmen was ist Phantasie und was ist Realität. Komplexe, teilweise absurde Gedanken, deren Ursprung ich in unserer Gesellschaft vermute, beschäftigen mich. Alltäglich und doch jedes mal wieder weltbewegend. Ein Stück über die Phantasie die, die Seele und den Körper wärmt.» Brigitta Schrepfer

Mitwirkende

Idee/ Inszenierung Brigitta Schrepfer
Choreographie Brigitta Schrepfer in Zusammenarbeit mit den Tänzerinnen
Tanz Andrea Burkart, Christina Binder Gehrig, Brigitta Schrepfer
Auge-von-aussen Peter Rinderknecht
Musik Mich Gerber, Martin Neff, Shirley Anne Hofmann, L’ensemble Rayé
Tonstudio Luigi Lucciano
Bühnenbild Catharina Strebel, Brigitta Schrepfer
Kostümdesign Catharina Strebel
Schneiderin Käthi Baldauf
Lichtdesign/ Technik Ursula Degen, Felix Leimgruber
Dauer 60 Minuten

Factsheet

Medienstimmen

Pointierte Assoziationen
Die Bewegungen der Köper waren Sprache und erzählten pointiert und mit feinem Humor durchwachsen, was Leben ist: ein Schwingen im Dreivierteltakt, ein irres Zucken, eine gierige Hektik, ein Flirren, Stille, Schweigen, Drehen, Wanken und Fallen. Mit ihren Körpern, Gliedern und ihrer Mimik erzählten die drei Darstellerinnen und hielten denen im Zuschauerraum einen Spiegel vor. Zum Beispiel vom Froschschenkelfressen oder wie Frauen den Mann umgurren, der ja nur seine Jacke holen will, oder vom Spiel mit der Druckluft und den aufblasbaren Sitzen. Tanz ist auch immer ein Rundrennen, ist Wiegen auf dem Lacksofa, ist Aufstellen von Plastiktulpen, ist schreiten, fliegen, atmen. (Anke Ingold, April 1999)

Farbenprächtig
Die Tänzerin, Choreographin und Gründungsmitglied von SOMAFON, Brigitta Schrepfer, hat eine Vorliebe für die Darstellung von Frauen in – meist überspitzten – Alltagssituationen. In «Sie & Air» setzt sie diese äusserst farbenprächtig und spassig, indes ohne beissenden Humor, um. (Neue Zürcher Zeitung, 27.10.98, Tina Thurner) Der Mann bleibt eine Luftnummer Jetzt gerieren sich die drei als heftig flirtende und zu allfälligen Mitteln greifende Erotomaninnen, die freilich von der gleichermassen poetischen wie spitzbübischen hinterfragenden, zwischen subtiler Groteske und fast verblüffend akrobatischer Dynamik changierenden Choreographie vor dem Publikum, dessen grosser Teil erst langsam »SOMAFON« wird, einigermassen bloss gestelllt werden. Letztlich haben sie alle Kröten geschluckt, doch hinter keinem quakt der Prinz. (Bodo Schneckenburger, Rottweiler Zeitung, August 1999)

Spielerische Situationskomik
Die Choreographie von Brigitta Schrepfer ist hochsymbolisch und sehr präzise, wie zufällig finden sich die Akteurinnen in spielerischer Situationskomik oder bildstarken Gruppenszenen. (Tages Anzeiger, 27.10.98, Monika Burri)

Froschprinz an die Wand getanzt
Schrepfer greift musikalisch wie tänzerisch auf einen reichen Fundus zurück. Spannend auch wie sie die Musik nie simpel verdoppelt. Zum heulenden Meeressturm rasen hier nicht etwas drei Tänzerinnen über die Bühne, nein, sie drehen sich in ein äusserst suggestives Riterdando hinein. Elegante, ungemein sanfte Hebefiguren folgen einander. Wer auch immer dort vorne links hinter blassblauem Vorhang so fantasievolle, freche Tänze auslöst – solange er sich nicht zeigt, erfährt das Publikum eine Menge über (weibliche) Sehnsucht. (Christine Zimmermann, St. Galler Tagblatt, Okt. 2000)

Luftschlösser und Traumprinzen
«Sie & Air», eine, mit einfühlsamer Musik untermalte, feinfühlige und humorvolle Liebeserklärung ans Leben. (Sonja Inderbiz, Der Zürcher Oberländer, Nov. 2000)

Vereinigung zwischen Tanz und Gefühl
«Sie & Air» ist gewiss ein Spiel mit der Luft und die Luft ist hier gleichzusetzen mit Traum und Sehnsucht. Wie oft spielen diese zwei Dinge auch im wirklichen Leben Streiche, denn Traum und Wirklichkeit, das führt das Stück deutlich vor Augen, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. (BL, Unterfreiämter, Nov. 2000)

A lively and metaphorical piece
«Sie & Air» makes most of props such as plastic inflatable flowers and plastic frogs to explore and poke fun at the relationships between men and women, and have a hoot of time while doing it. (Swiss American Review, New York, 6.11.98, Joyce Anzalone)

Medienartikel

Werbematerial

coming soon

Videosequenz

 

Technik

Bühne

  • Bühne: Die Bühne sollte einen Holzboden haben, falls dies nicht der Fall ist, unbedingt mitteilen, damit wir den Unterteppich mitnehmen können. Es sollte die Möglichkeit geben, seitlich und hinten unseren hellblauen Aushang zu hängen, auf der Höhe von 3,50 – 4 Meter. Der Auftrittsort sollte verdunkelbar sein. Weisser oder grauer Tanzteppich.
  • Bühnengrösse: Breite 8-10 Meter, Tiefe 6-8 Meter, Höhe mind. 3.5-4 Meter